Little John Merlin


Kronprinz, Handaufzucht, Ewigkitte

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Little John Merlin Armand Pepe Pappel-Puss, der kleine Kronprinz, schlicht genannt Merlin. Er ist beinahe genau ein Jahr jünger als sein großer Bruder. Allerdings ist er eine Handaufzucht aus dem Tierheim. Sehr viel kleiner geblieben ist er damit aus irgendeinem Grund aber nicht, er hat nur länger zum Wachsen gebraucht.
Merlin ist noch anhänglicher als das dicke Plüschmonster und noch schneller dabei, zu schnurren. Beides Dinge, die wir nicht erwartet hätten. Uns wurde gesagt, er sei stressresistent, und ja, das ist er, aber vor allem ist er auch nicht die hellste Kerze auf der Torte. Das sieht man auch immer gut daran, wenn er aufwacht, denn dann kommt er nie auf sein Leben klar, schwankt hin und her und starrt minutenlang in die Gegend.
Während Arthurs erste Handlung im neuen Heim es war, sich für ein paar Stunden unauffindbar zu verstecken, kletterte Merlin als Erstes in Robertas Bücherregal und bekam prompt die Hardcover-Ausgabe von Robinson Crusoe auf den Kopf, die beinahe so groß war wie er selbst. Wir scherzen immer, das konnte die Intelligenz auch nicht weiter mindern, aber wir lieben den kleinen Zwerg genauso abgöttisch wie den König. Literaturgeschmack hat er aber sowieso. Während Ro, als wir ihn gerade bekommen hatten, mal wieder »Gespräch mit einem Vampir« von Anne Rice gelesen hat, hat er in den Pausen immer auf dem Buch geschlafen. Seitdem ist das unser Größenvergleich, wie stark er gewachsen ist.
Merlins Lieblingsbeschäftigung ist es, gekuschelt zu werden, die tausend Bällchen zu apportieren, die in der Wohnung verteilt liegen, und zu motzen – immer und grundlos.
Für die Gäste ist er ein bisschen das Vorzeigekätzchen, denn er fasst beinahe augenblicklich Vertrauen zu allem und jedem und man kann super Bällchen mit ihm spielen. Was in sehr viel Lachen resultiert, da er besagtes Bällchen grundsätzlich außerhalb der Reichweite des Spielenden ablegt und sich dann ganz erwartungsvoll hinsetzt. Entweder das oder er tunkt es in die Wasserschale, damit auch die ganze Wohnung etwas davon hat.
Wir sind uns bei Merlin immer nicht ganz sicher, wer ihn eigentlich großgezogen hat. Seine Katzenmama wollte ihn nicht, weil in seinem Kopf irgendetwas nicht ganz richtig gelaufen ist, also hat ihn eine sehr nette Dame aus dem Tierheim aufgenommen und mit der Flasche aufgepäppelt. Man sieht aber auch ganz deutlich Verhaltensweisen von Hunden in ihm. Er läuft wie eine Bulldogge, knurrt beim Spielen sogar die Luft vor sich an und hat von Anfang an die Bällchen apportiert.
Tante Lächelmagierin nennt ihn immer Merli Perl oder Merls. Die Spitznamen haben wir uns von ihr abgeschaut. Oft ist es auch einfach Merli oder Merl oder Möl Möl oder eine Kombination aus den ersten beiden. Dann nennt man ihn schon mal Merli Merl. Unser liebster Name für ihn ist aber sicherlich Kartoffelfüßchen, weil er einfach riesige dicke Plüschpfoten hat. Die sind mit den weißen Söckchen sowieso bei jedem der absolute Renner.