Unsere Bewertung:

„Shelter“ ist ein von Might and Delight auf der Unity Engine entwickeltes Survival-Videospiel für Windows und Mac. Es wurde am 28. August 2013 veröffentlicht. Creative Director war Johannes Wadin, das Design stammt von Andreas Wangler und die Musik von Retro Family.

Welch schöner sonniger Tag, den wir als Dachsmama mit unseren Babys verbringen. Die Sonne ist warm, die Luft friedlich und es wird Zeit, dass wir unseren Bau verlassen und weiterziehen. An unserer Seite sind unsere kleinen Ausbunde der Freude, noch völlig unerfahren und unfähig, allein zu überleben.
Wir laufen mit ihnen durch den Wald, rufen sie immer wieder zu uns, müssen mit ihnen Ängste besiegen und dringend Futter vorbeibringen, damit sie nicht geschwächt zusammenbrechen und stattdessen wachsen. Sollen wir alle füttern oder konzentrieren wir uns darauf, möglichst die kräftigen durchzubringen?
Denn aus dem schönen Sonnentag wird ganz schnell die bittere Realität: Die Natur ist erbarmungslos und wer überleben möchte, muss kämpfen, Stärke beweisen und auch Glück mitbringen.

Friedliche Soundkulisse, süße Grafik, quietschniedliche Dachsbabys, Tod und Verderben überall um uns herum.
So kann man Shelter 1 zusammenfassen. So oder durch „Des einen Freud ist des anderen Leid“, denn zwar haben wir auch mit Flüssen und Feuern zu kämpfen, aber hauptsächlich sind es dann doch andere Jäger und der Hunger, die uns die Babys rauben wollen.
Das ist Shelter. Wir sind eine Dachsmama und uns geht es darum, unsere Babys – oder zumindest so viele wie möglich – zum Ziel zu bringen. Im zweiten Versuch haben Roberta und ich das geschafft, aber es gab dabei sehr viele Beinahe-Nervenzusammenbrüche und Schnappatmungsmomente. Dass im ersten Durchgang drei von fünf (ich meine, es waren fünf) Babys verloren gegangen sind, tat richtig weh. Doch so sollte es wohl auch von den Entwicklern aus sein. Die Natur ist eben gemein.
Dass wir als Dachs selbst Frösche und Mäuse töten, zeigt uns das genauso gut wie das Ende des Spiels. Alles lebt und stirbt in einem Kreislauf und wir können nur versuchen, diesen Kreislauf so lang wie möglich zu verfolgen. Durchbrechen oder besiegen können wir ihn nicht und das schickt uns in diesem Spiel auf eine einmalige Reise.

Mein Fazit

Ein Spiel, in dem wir mal nicht die Welt retten. Zumindest nicht die ganze Welt, sondern nur unsere kleine eigene, für die wir verantwortlich sind. Unsere geliebten Babys, die man an ihrer Markierung auf dem Rücken gut auseinanderhalten kann. Zunächst süß, bis uns bewusst wurde, dass sie langsam grau werden (sie haben Hunger) und wir sie füttern müssen. Wer gefüttert wurde, wird schneller und größer und schnappt den Geschwistern damit gerne das eigene Futter weg. Müssen wir uns wirklich entscheiden, wem wir das Leben schenken, oder können wir mit sehr viel Geschick alle durchbringen?

Shelter bietet eine einmalige Reise und ist damit auf jeden Fall einen Versuch wert. Kaufempfehlung!


Geschrieben von Judith


Links zu „Shelter“

Website des Entwicklers Might and Delight

“Shelter” auf Steam