Roberta und ich sind ein ganz besonderes Team. Denn während sie auf die ganz klassische Art und Weise Kuchen, Kekse, Muffins und Süßes isst, bin ich ja nun wahrlich kein Freund davon.
Dafür liebe ich es allerdings, das ganze Zeug zu backen und mich immer mal wieder neu dabei auszutoben.
Wie der Titel schon verrät, geht es bei diesem Rezept um den guten alten Maulwurfskuchen, mit dem ich vorher erst ein Mal so richtig Kontakt im Leben hatte, nämlich beim zehnten Geburtstag einer Freundin. Ich fand Aussehen und Namen so amüsant, dass dieser Kuchen sich bei mir ins Gedächtnis gebrannt hat und ich immer mal einen machen wollte.
Gut, es dauerte rund 18 Jahre, aber da haben wir ihn. Roberta liebt Maulwurfskuchen (ja, den mit Banane, wobei ihr der mit Erdbeeren vermutlich auch schmecken wird), aß ihn als Jugendliche immer gern und wollte nach Jahren endlich mal wieder einen haben. Zwei und zwei zusammengezählt geht schnell und ergibt vier. Ich wollte immer einen machen, sie wollte mal wieder einen haben und hatte noch dazu jetzt im August Geburtstag. Also …
Den Kuchen gab es übrigens von mir geschenkt, zu allem anderen dazu. Dabei hat er irgendwas zwischen 12 und 13 Euro gekostet, meine ich. Wir haben auf jeden Fall mal wieder auf die Zutaten geachtet und, wenn es ging, die Bio-Alternative genutzt.
Was braucht man? Das originale Rezept wartet mit einer super Schritt-für-Schritt-Anleitung auf, sodass es für mich kein Problem war, den ersten Maulwurfskuchen meiner Karriere als Hobbybäckerin zur Welt zu bringen. Und laut allen hat er äußerst gut geschmeckt!

Man braucht:

  • 135g weiche Butter
  • 125g Zucker
  • 2 Pck. Vanillezucker
  • 4 Eier (Größe M)
  • 100g Weizenmehl
  • rund 10g Backpulver
  • 10g Back-Kakao
  • 100g gemahlene Mandeln
  • 100g zartbittere Raspelschokolade
  • 2 Bananen
  • 4 TL Zitronensaft (wir haben die Bio-Version aus der Flasche genutzt)
  • 600g Schlagsahne
  • 3 Pck. Sahnesteif

Zumindest ich hatte bei aller Aufregung am Anfang aber auch ein flaues Gefühl in der Magengegend. So viele Zutaten, eine solch lange Anleitung, wie bekommt man die Banane in den Hügel? Schwachsinnige Gedanken, ich weiß. Vor allem da ich schon Torten wie Frankfurter Kranz oder Schokosahnetorten gebacken hatte. Da sollte das schwerer sein?
Ist es nicht, keine Sorge. Was am Anfang viel wirkt, ist durch die tolle Anleitung wirklich einfach umgesetzt.
Zunächst kümmern wir uns mal um den Kuchen an sich. Das einzige Stück, das in den Backofen muss. Beachtet, dass es auf der Seite mit dem Originalrezept einen Backformumrechner gibt und dass dort weitere Tipps stehen – zum Beispiel, dass man den Kuchen einfrieren kann.
Also, fangen wir an. Als Allererstes wird unsere Backform gut eingefettet. Bitte verwendet eine Springform! Und heizt den Backofen auf 160 °C Umluft (180 °C Ober- und Unterhitze) vor.
Sind diese Vorbereitungen erledigt, geht es an den eigentlichen Teig. Wie immer empfehle ich, sich vorher das Rezept genauestens durchzulesen und schon einmal vorzubereiten, was vorbereitet werden muss.
Wir nehmen 125g weiche Butter und schlagen sie mit dem Rührstab, Handmixer oder, wie bei uns, der Küchenmaschine schön cremig. Dann fügen wir 125g Zucker und ein Päckchen Vanillezucker hinzu und rühren dabei immer weiter.
Gefällt das Gerühre? Gut, denn eine Weile lang dürfen wir das nebenher noch machen. Zum Beispiel, wenn wir jetzt nach und nach die vier Eier dazugeben, schön einzeln. Jedes Ei bekommt eine halbe Minute Rührzeit, ehe ein neues dazu kommt.
Solltet ihr noch nichts vorbereitet haben, kommt jetzt eine ganz kurze Pause für das Handgelenk (die ich bei Teig allerdings nicht unbedingt empfehlen würde), denn nun müsst ihr 100g Weizenmehl mit dem Backpulver, dem Back-Kakao und den gemahlenen Mandeln in einer zusätzlichen Schale vermengen.
Die eine Hälfte gebt ihr bereits zur Butter und ihren Freunden und erneut wird vermengt. Die andere Hälfte lasst ihr dann einrieseln.
Zum Schluss, wenn alles gut vermengt ist, gebt ihr nochmals 50g Raspelschokolade dazu und ja, richtig, es wird noch immer gerührt. Der Maulwurf kann einem schon ein wenig leidtun.
Aber nun ist es damit auch erst einmal vorbei. Der Teig kommt in die Form, wird ins untere Drittel des Ofens verfrachtet und ca. 30 Minuten gebacken. Stäbchenprobe hilft auch hier (für die, die sie nicht kennen: Ein Holzstäbchen in den Kuchen stecken und schauen, ob noch etwas kleben bleibt. Wenn ja, muss er weiter schmoren, wenn nein, kann er raus).
Wir lassen unseren gerührten und gebackenen Freund jetzt zunächst 10 Minuten in seiner Form abkühlen, ehe wir vorsichtig die Ränder lösen und ihn befreien. Sowohl beim Rand als auch beim Boden ist ein Messer hilfreich.
Der Kuchen schenkt euch jetzt erst einmal eine Stunde Abkühlzeit, in der ihr etwas trinken und dann schon einmal die nächsten Zutaten bereitstellen könnt.

Eine Stunde später:

Mithilfe von Messer und einfachem Esslöffel könnt ihr nun eine Kuhle ausheben, die ungefähr einen Rand von 2cm übrig lässt und sich ungefähr 1cm tief in den Kuchen gräbt. Unbedingt den Kuchen aufbewahren, den ihr rauskratzt (und nicht allzu viel naschen!). Den gebt ihr jetzt nämlich in eine Schale und zerkrümelt ihn stark.

Die geschälten Bananen werden längs aufgeschnitten, in der Kuhle verteilt und mit dem Zitronensaft benetzt.
Und dann geht es auch schon wieder ans Rühren. Bitte alles vorher vom Teig des Kuchens befreien, ehe ihr die Schlagsahne in eine Schüssel gebt und sie schlagt. Bitte beachtet: Die Sahne erst kurz vorher aus dem Kühlschrank holen, damit sie wirklich steif werden kann.
Dazu kommen dann die drei Packungen Sahnesteif, dann ein weiteres Päckchen Vanillezucker und zum Schluss erneut 50g Raspelschokolade.
Wenn die Sahne endlich steif und mit ihren zusätzlichen Süßsachen ausstaffiert ist, kommt sie als kleiner Hügel auf den Kuchen und wird dann mit Hilfe der Kuchenkrümel zu einem Maulwurfshügel geschminkt.
Ab in den Kühlschrank, nach einer Stunde könnt ihr ihn dann essen.


Geschrieben von Judith