Das Jahr 2019 war ein ganz besonderes Jahr für mich, in vielen Belangen, aber auch was das Thema Lesen betraf. Denn das Bambusblatt wurde um den Blog erweitert, den wir schon länger gerne haben wollten, und somit war ich mal wieder ein wenig mehr gezwungen zu lesen. Etwas, das mir nach vielen immer gleichen Büchern schwer fiel, vor allem, da oft auch die Zeit fehlt.
In diesem Post möchte ich die drei Bücher bzw. Reihen vorstellen, die mir dieses Jahr ganz besonders versüßt haben. Auch, wenn mir natürlich noch mehr Werke eine gute Zeit geschenkt haben. Es geht formal übrigens nicht darum, welches Buch wann und wie erschienen ist, sondern welche ich im letzten Jahr gelesen habe.


Platz Nummer 3

Ich muss ehrlich gestehen, dass es mir partout nicht leicht fiel, mich für ein Werk zu entscheiden. Die drei Punkte, die ich vorstelle, sind bei mir mehr oder minder alle auf einer Stufe, aber ich wollte gerne ein Ranking einbauen, also habe ich mich selbst in diese Lage gebracht und manchmal sollte man auf sein Bauchgefühl hören.
Darum ist für mich auf Platz drei: „Die Spiegelreisende 01 – Die Verlobten des Winters“ von Christelle Dabos. Und mit diesem Band auch die beiden Folgeteile, die bereits erschienen, von mir gelesen und auf diesem Blog rezensiert worden sind.
„Die Spiegelreisende“ ist eine unglaublich schöne Reihe, sehr magisch und faszinierend und ich kann es einerseits kaum erwarten, bis der letzte Band in einigen Monaten erscheinen wird. Allein die unglaublichen schönen Cover laden herzlich zum Kauf ein und sehen nebeneinander wundervoll im Regal aus.
Ophelia erlebt in ihren Büchern spannende Abenteuer und hat selbst, gemeinsam mit dem Leser, noch viel zu entdecken und zu lernen und genau das ist mit ein Punkt, den ich liebe.
Leider gibt es allerdings auch starke Schwächen. Welche das sind, könnt ihr am besten in den ausführlicheren Rezensionen unter den unten angegebenen Links herausfinden.
Was ist mit euch? Mögt ihr die märchenhafte Welt, in der Ophelia lebt? Oder habt ihr das Buch noch gar nicht in die Hand genommen und gelesen? Wer sich gerne darüber austauschen möchte, ja vielleicht eine andere Meinung als ich hat oder noch unsicher ist, trotz Rezension, und noch mal eine persönliche Meinung von mir hören will, kann sich gerne in den Kommentaren oder auf unseren Social Media Seiten melden! Die Kanäle verlinke ich euch ganz unten noch mal.

Rezension zu “Die Spiegelreisende 1 – Die Verlobten des Winters”
Rezension zu “Die Spiegelreisende 2 – Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast”
Rezension zu “Die Spiegelreisende 3 – Das Gedächtnis von Babel”

Christelle Dabos - Die Spiegelreisende (Insel Verlag)
(Copyright Cover: Insel Verlag / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

Platz Nummer 2

Auch Platz Nummer 2 hätte es eigentlich verdient, auf Platz 1 zu erscheinen. Zumal ich mit diesem Werk noch sehr viel mehr verbinde, als es einfach nur gelesen zu haben.
Die Rede ist von: „Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch.
Ein Werk, das mir unglaublich gut zugesagt hat. Bereits die Leseprobe hat mich in ihren Bann gezogen und als ich endlich das komplette Buch in der Hand hielt, konnte ich mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Genauso wie Roberta, die die unten verlinkte Rezension verfasst hat. Mittlerweile hatten wir auch regen Kontakt mit der Autorin und sogar ein persönliches Treffen, von dem es ein Bild gibt. Ich bin einmal so dreist und gebe euch den Instagramlink dazu!
Auch konnten wir uns über etwas sehr Privates freuen, das wir leider nicht ausplaudern dürfen. Frau Ilisch ist übrigens eine äußerst interessante, sympathische, nette und lustige Frau, die bereits mehrere Bücher veröffentlicht hat. Einer ihrer anderen Romane ist bei uns auch schon im Haus und wird alsbald gelesen werden.
Doch jetzt etwas zu „Siegel“. Wieso ist das Buch so interessant? Es lebt von den (unperfekten) Charakteren und einer Heldenkonstellation, die auch nicht jedes Buch besitzt. Und nein, es ist nicht die einzigartige Neuerfindung, das weiß ich. Dennoch schafft „Siegel“ es, aus den normalen Normen auszubrechen und den Leser, sofern er lieber auf Charaktere denn epische Schlachten steht, in eine traumhaft detaillierte Welt zu entführen.
Große Schwächen kann ich nicht angeben, lediglich die Enidin Parts waren ein wenig anstrengend zuweilen.

Rezension zu “Das gefälschte Siegel (Die Neraval-Sage 1)”

Maja Ilisch - Das gefälschte Siegel (Die Neraval-Sage 1) (Hobbit Presse bei Klett-Cotta)
(Copyright Cover: Hobbit Presse bei Klett-Cotta / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

Platz Nummer 1

Wie gesagt, eigentlich hätte hier auch locker „Das gefälschte Siegel“ stehen können und irgendwo auch müssen. Aber es wurde ein anderes Buch, das ich letztes Jahr im Januar gelesen habe. „Sadie“ von Courtney Summers hat mich mehr als auf eine Art berührt. Die Protagonistin nimmt den Leser mit auf eine äußerst emotionale Gänsehautreise, auf der Suche nach dem Mörder ihrer kleinen Schwester, für die Sadie alles getan hätte. Denn Mattie war ihr Leben, ihr Kosmos.
Das Pfiffige an diesem Buch? Wir haben zum einen Sadies Sicht, die in der Vergangenheit spielt und ausnahmsweise mal mit einem guten Ich-Erzähler gesegnet worden ist. Doch wir haben auch noch die zweite Sicht. Die gehört jedoch nicht etwa dem Mörder von Mattie, sondern einem gewissen West McCray, der für seinen Radiosender Podcasts erstellt und von der Ersatzgroßmutter der beiden Mädchen um Hilfe gebeten wird. Seine Sicht spielt in der Gegenwart und wird durch die beschriebenen Podcasts erzählt.
Warum ist „Sadie“ und nicht „Das gefälschte Siegel“ auf Platz 1? Eine Frage, die ich mir sicherlich auch von Roberta werde anhören müssen. Der Grund ist jedoch simpel: Ich liebe Maja Ilischs Fantasywerk. Ich bin selber Fantasyautorin und Fantasyleserin. Sadie kommt ohne all das aus. Dennoch, es gibt keinen großen Kritikpunkt, an dem ich mich hätte festfressen können. Im Gegenteil. Das Buch war absolut spannend und ich wollte mit dem Lesen nicht aufhören. Es gab Auf und Abs und vor allem gab es Sadie, deren Parts genau das beinhalteten, was ich von einer Figur erwarte: Gefühle – bei ihr sehr viele, da Mattie tot ist – und Fehler. Unlogisches Handeln, kein direktes Denken. Sadie braucht manchmal Hilfe, um auf die Lösung zu kommen. Sie ist nicht perfekt, sie stottert, sie macht Fehler, sie baut Unfälle, manchmal wollte man sie als Leser anschreien, dass sie dumm handelt. Sie baute in mir Emotionen auf, ließ mich mitleiden. Eine unglaubliche Katz- und Mausjagd, die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann und will.
Mehr könnt ihr in meiner Rezension herausfinden und P.S.: lasst euch in einer Leseprobe nicht von der Podcastformatierung abschrecken – so war es bei mir – im Buch ist sie wesentlich besser umgesetzt!

Rezension zu “Sadie”

Courtney Summers - Sadie (BELTZ & Gelberg Verlag)
(Copyright Cover: BELTZ & Gelberg Verlag / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

Die Sondervorstellung

Ein Buch wollte ich gerne aus dem Ranking herausnehmen, vor allem, da es auch nur drei Plätze zu vergeben gab. Ein Buch, das mir gefallen hat, mich aber nicht so überzeugte wie die anderen und das ich euch dennoch ans Herz legen möchte.
Ich spreche von: „Worauf wir hoffen“ von Fatima Farheen Mirza. Ein Buch, das einem die Augen im Bezug auf andere Kulturen öffnen kann und das zwar einige Fehler, doch auch sehr viele Stärken besitzt.
Es dreht sich um eine islamische Familie, die streng nach ihren Glaubensregeln in den USA lebt, und auch wenn der Klappentext sich sehr auf Hadia versteift, stehen eigentlich alle drei Geschwister, vor allem jedoch Hadia und ihr kleiner Bruder, im Mittelpunkt. Eine Geschichte ohne Fantasyelemente, die von Religion, Moral und Strenge spricht, eine Geschichte, die davon erzählt, wie Familien sich selbst auseinander reißen können und wie sehr Menschen darunter leiden.
Manchmal war es schon eine Berg- und Talfahrt mit diesem Buch, aber am Ende war ich mehr als froh, es (ganz) gelesen zu haben. Ihr seid neugierig geworden? Ich verlinke euch gerne die Rezension, sodass ihr euch noch ein genaueres Bild davon machen könnt.

Rezension zu “Worauf wir hoffen”

Fatima Farheen Mirza - Worauf wir hoffen (dtv Verlag)
(Copyright Cover: dtv Verlag / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

Wie steht ihr zu dieser Auswahl? Kennt ihr eines dieser Bücher, mehrere oder gar alle? Und welches waren eure Highlights in 2019? Wir sind sehr neugierig, ihr könnt uns, wie gesagt, gerne hier oder auf unseren Social–Media Kanälen anschreiben und einen Austausch mit uns anfangen. Auch sehr gern, wenn ihr eine persönlichere Meinung zu einem Werk haben wollt!
Und natürlich seid ihr herzlichst dazu eingeladen, jeden zweiten Montag eine neue Rezension hier zu finden und euch auch darüber mit uns auszutauschen oder sie einfach nur zu genießen.
Ich wünsche euch allen so oder so noch einen schönen Tag, bedanke mich fürs Lesen meiner Highlights und grüße euch alle ganz allerliebst!

Judith


Facebook: https://www.facebook.com/dasbambusblatt/
Twitter: https://twitter.com/Das_Bambusblatt
Instagram: https://www.instagram.com/das_bambusblatt/
Pinterest: https://www.pinterest.de/dasbambusblatt/