Es fühlt sich wie gestern an, da ich die Jahreshighlights 2019 geschrieben habe. Dieses Jahr erschien vielen von uns gleich. Einerseits unglaublich gedehnt, andererseits wie ein einziger Wimpernschlag und nun habe wir schon fast das Jahr 2021.
Es gab viele Katastrophen in diesem Jahr, aber zumindest in der WG gab es auch Lichtblicke neben all den furchtbaren Sachen, die auf der Welt, aber auch privat geschehen sind.
Und weil man sich manchmal nur auf das Gute konzentrieren sollte, hier mal ein paar Sachen: Roberta und ich haben unser erstes eBook veröffentlicht und ich habe meinen eigentlichen Debütroman auf den Markt gebracht. Wir durften einen Artikel für die Tolkien Times der Hobbit Presse schreiben. Ich habe mein Buch in einem Buchladen gefunden, durfte es so oft unterschreiben und die Stadtbibliothek, wenn sie wieder aufmacht, wird ebenfalls ein Exemplar von Fey einkaufen.
Ich habe endlich einen Coachingplatz und werde so hoffentlich auch an einen neuen Therapeuten kommen.
Ich wurde zum dritten Mal Tante.
Mein Vater erhielt zwar in diesem Jahr die Krebsdiagnose, aber er scheint ihn besiegt zu haben.
Für eine gute Freundin von uns geht es auf besseren Schienen weiter im Leben.

Und auch lesetechnisch kam einiges dazu.
Sich für ein paar Highlights zu entscheiden ist zumeist nicht sehr einfach. So viele Bücher stehen in den Startlöchern. Mittlerweile haben Roberta und ich einmal in der Woche eine Rezension und dementsprechend viele Bücher lesen wir. Aus dem Verlag, aus dem Kleinverlag und von Selfpublishern. Bei uns hat alles einen Platz, das unser Interesse geweckt hat.


Platz 3.

Auf Platz drei stelle ich euch ein Buch vor, das ich gerade erst gelesen habe.
Ich spreche von „Nachklang der Hoffnung“ von Kia Kahawa.
Das Buch befasst sich mit dem Thema Mobbing und geht mir, als ehemaliges Opfer, selbst stark ans Herz. Es beschreibt in zwei Sichten. Eine Figur wird zum Täter, eine andere ist schon lange Opfer.
Vorrangig wartet „Nachklang der Hoffnung“ mit Stärken auf. Interessante Charaktere, flüssiger Schreibstil, schönes Cover und Emotionen.
Kia Kahawa hat ein kurzes Werk geschaffen, das sowohl für einfach neugierige, als auch beteiligte Personen genau das Richtige sein könnte. Gleich ob man als Beteiligter nur Zuschauer, Opfer oder Täter war/ist.

Rezension zu “Nachklang der Hoffnung”

Kia Kahawa - Nachklang der Hoffnung
(Copyright Cover: Kia Kahawa / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

Platz 2.

Auf Platz zwei ist dieses Jahr, wie schon letztes Jahr, die Neraval – Sage von Maja Ilisch vertreten, allerdings dieses Mal mit dem zweiten Band „Das gefälschte Herz“.
Und der zweite Band dreht noch einmal ordentlich auf. Enidin hat nun endlich mehr Sinn und wird dem Leser gegenüber sympathischer, aber Frau Ilisch verzichtet dabei geschickterweise auf eine komplette Hundertachtziggradwendung.
Und auch Tymur hat nun seine eigenen Parts, aber die bringen keinesfalls mehr Durchsicht in die Sache. Im Gegenteil, dem Leser erwartet noch mehr herrliche Verwirrung und Verunsicherung.
Maja Ilisch versteht es, den Leser an der Nase herumzuführen und ihn so an die Seiten zu fesseln.

Rezension zu “Das gefälschte Herz (Die Neraval-Sage 2)”

Maja Ilisch - Das gefälschte Herz (Die Neraval-Sage 2) (Hobbit Presse bei Klett-Cotta)
(Copyright Cover: Hobbit Presse bei Klett-Cotta / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

Platz 1.

Mein Highlight schlechthin war die „Weitseherchronik“ von Robin Hobb. So weit ich sie auf jeden Fall gelesen habe, denn Frau Hobb hält sich mit der Länge ihrer Werke nicht gerade zurück und mittlerweile habe ich einen engen Leseplan.
Aber schon Anfang Juli, als ich das eBook gelesen habe, wusste ich, dass es eines meiner absoluten Highlights sein würde.
Lustigerweise bin ich sehr lange um „Die Gabe der Könige“ herumgeschlichen, denn ich reagiere sehr empfindlich auf die Namen der Protagonisten und da dieser Fitz heißt und mir das am Anfang zu sehr nach Fritz klang, war ich mir immerzu unsicher, ob ich ein ganzes Buch – geschweige denn mehrere Trilogien – damit durchhalten könnte. Ich möchte anmerken, dass ich kein Problem mit dem Namen Fritz habe, aber ich wollte keinen Fantasyhelden, dessen Name mich daran erinnert (Menschen sind eben unlogisch).
Aber als ich dann Ende Juni zum Geburtstag einen Thalia Gutschein bekam, musste ich mir zumindest das eBook organisieren. Und das Einzige, das ich daran bereue, ist, dass ich es mir jetzt noch einmal UNBEDINGT als Print kaufen MUSS. Die Folgebände sind auch in gedruckter Version hier.
An den Namen Fitz habe ich mich durch diesen wundervollen und liebenswerten Charakter übrigens so sehr gewöhnt, dass ich ihn nun absolut liebe.
Robin Hobb hat eine wundervolle Welt erschaffen, in die man als Leser einfach eintauchen will und muss. Fitz zieht einen mit, ist sympathisch und ein absolut toller Charakter und ich kann es kaum erwarten, bis ich weiter lesen kann.

Rezension zu Band 1 „Die Gabe der Könige“
Rezension zu Band 2 „Der Bruder des Wolfs“


Das sind meine absoluten Highlights dieses Jahr.
Ich muss allerdings das Wort noch für andere Werke ergreifen. So habe ich mich tierisch in die kurze Geschichte von Marie Grünberg verliebt. „Fenster mit Licht“ hat schon dieses gemütliche Wintercover und eine solch niedliche Geschichte, dass ich es euch gerne ans Herz legen möchte. Eine Meinung dazu wird bald auch auf dem Blog zu finden sein.
Und auch „Die Stadt der gläsernen Träume“ von Linda Rottler aus dem dtv Verlag kommt bei mir immer mit Lob daher.
Eigentlich wäre es in den Highlights auf Platz 3 gelandet, hätte ich nicht „Nachklang der Hoffnung“ gelesen. Es tut mir sehr im Herzen weh, dass „Die Stadt der gläsernen Träume“ damit hierhin gerutscht ist, aber erwähnen muss ich es auf jeden Fall. Wer mehr wissen möchte, kann die Rezension lesen, die ich verfasst habe.