2019 ist so unfassbar viel passiert und das Meiste davon war wirklich ausgesprochen positiv. Wir haben unser Bambusblatt mit dem Blog und Instagram ganz offiziell gemacht, viel an Dingen im Hintergrund gearbeitet, sind in eine gemeinsame WG gezogen, haben super viel erlebt und seit dem 15. Dezember mit unserem kleinen Königskater Arthur ein neues Familienmitglied.
Trotz allem – oder auch gerade wegen des Bambusblatts – haben wir immer wieder Zeit zum Lesen und Rezensieren gefunden. Da bleibt es natürlich nicht aus, dass man auch das eine oder andere Jahreshighlight für sich entdeckt. Das sind keinesfalls nur Bücher, die im Jahr 2019 erschienen sind, sondern einfach jene, die wir am spannendsten fanden, die uns am meisten bewegt oder überrascht haben, mit denen wir etwas verbinden.


Platz Nummer 3

Es ist wirklich nicht leicht, sich bei den Jahreshighlights für eine Reihenfolge zu entscheiden. Da wir genau das aber machen wollten, musste ich da wohl durch, und meine Wahl für Platz Nummer 3 fiel auf „These Broken Stars – Lilac und Tarver“ von Amie Kaufman und Meagan Spooner.
Der Auftakt einer Trilogie, die schon recht lange auf dem Markt ist, allerdings erst in diesem Jahr mein Interesse wecken konnte. Unter anderem weil ich sie sehr oft in den Videos von Booktubern gesehen habe und sie mir von einer befreundeten Buchhändlerin zusätzlich empfohlen wurde.
Zum Glück! Denn der erste Band dieser Trilogie hat mich absolut gefesselt und das, obwohl ich eigentlich gar kein Science Fiction Fan bin. Wird aber wie hier die technische Seite etwas außer Acht gelassen und mehr Wert auf die Story und die Charaktere gelegt, kann es mich manchmal doch überzeugen. Genau das ist mit „Lilac und Tarver“ geschehen und deswegen steht dieses Buch auch auf Platz 3. Ich war einfach positiv überrascht.
Lilac und Tarver sind so liebevoll gestaltete Charaktere in einer aussichtslos wirkenden Situation, die trotz allem nur selten ihren Mut verlieren und sich dabei nach und nach näher kommen. Die Liebesgeschichte, die sich so natürlich entwickelt, und die Story, die eben jener sehr viel Raum lässt, machen das Werk zu einem gefühlvollen, herzlichen und auch spannenden Lesegenuss.
Band 2 „Jubilee und Flynn“ war zwar auch gut, hat es aber nicht mit auf die Liste geschafft, und Band 3 steht leider noch ungelesen in meinem Regal.

Rezension zu “These Broken Stars 1 – Lilac und Tarver”

Amie Kaufman & Meagan Spooner - These Broken Stars: Lilac und Tarver (Carlsen Verlag)
(Copyright Cover: Carlsen Verlag / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

Platz Nummer 2

Ich weiß nicht, ob es fair ist, „Das gefälschte Siegel (Die Neraval-Sage 1)“ von der wundervollen Maja Ilisch auf dem zweiten Platz einzureihen, aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass mir diese Entscheidung wirklich nicht leicht gefallen ist.
Wie auch Judith verbinde ich einfach unfassbar viel mit diesem Buch. Es erschien sehr früh, nachdem wir unseren Blog veröffentlicht hatten, und hat mich von Anfang an überzeugt. Wieder eines dieser Bücher, das mehr Wert auf die Charaktere als auf die Handlung legt, obwohl auch diese nicht zu kurz kommt. Tymur, Kevron, Lorcan und Enidin sind grundverschieden und niemand traut dem anderen so richtig – aus gutem Grund. Denn sie alle könnten längst von dem mächtigsten Dämon, der je gelebt hat, besessen sein.
Diese Unsicherheit bringt Maja Ilisch so gut rüber, dass man auch als Leser irgendwann nicht mehr weiß, wem der Figuren man noch vertrauen kann.
Und wäre das Buch selbst nicht schon Grund genug, es zu einem der Jahreshighlights von 2019 zu machen, so ist es auf jeden Fall alles drum herum. Denn im November hat sich für uns die Gelegenheit ergeben, Maja Ilisch persönlich zu treffen und was soll ich sagen? Es war einfach ein toller Nachmittag mit leckerem Essen und sehr interessanten Gesprächen. Zudem hat sie uns ein wundervolles Geschenk gemacht, über das wir leider (noch) gar nicht reden dürfen.
Wer auf augenscheinlich klassische Fantasy mit Weltenrettung und Heldenreise steht und dabei nichts gegen unkonventionelle Charaktere und einen ebenso unkonventionellen Erzählstil für dieses Genre hat, der sollte sich „Das gefälschte Siegel“ unbedingt einmal anschauen. Im März 2020 erscheint bereits der zweite Band.

Rezension zu “Das gefälschte Siegel (Die Neraval-Sage 1)”

Maja Ilisch - Das gefälschte Siegel (Die Neraval-Sage 1) (Hobbit Presse bei Klett-Cotta)
(Copyright Cover: Hobbit Presse bei Klett-Cotta / Copyright Foto: Das Bambusblatt)

Platz Nummer 1

Kommen wir zu Platz Nummer 1 und sind wir mal ehrlich: Hier hätte eigentlich genauso gut „Das gefälschte Siegel“ stehen können. Tut es aber doch nicht. Warum?
Weil mir „Siegel“, wie oben erwähnt, zwar sehr viel bedeutet, mich die Grisha Trilogie von Leigh Bardugo aber noch mehr an die Seiten gefesselt hat. So sehr, dass ich wirklich nicht mehr aufhören wollte zu lesen und jede freie Minute dafür genutzt habe. Und das kommt bei mir selten vor.
Leigh Bardugo baut in ihrer Trilogie – und auch allgemein in ihrem GrishaVerse – eine wundervoll detaillierte Welt auf, die so viel zu bieten hat, dass es kein Wunder ist, dass sie bereits zwei weitere Reihen in dieser Welt verfasst hat bzw. noch daran arbeitet. Die Charaktere sind ebenso liebevoll gestaltet wie alles andere und machen im Laufe der drei Bände eine spannende Charakterentwicklung durch. Dabei machen sie auch Fehler, haben auch dunkle Seiten und Angst. Das macht sie so lebendig und authentisch, dass man sie eigentlich nur mögen kann.
Mit jedem Band wird diese Trilogie besser und spannender, weil die Geschichte an Fahrt aufnimmt und man jede Figur intensiver kennenlernt, und wenn es dann vorbei ist, wünscht man sich, man könnte noch mehr von ihnen lesen. So ging es jedenfalls mir, aber wenigstens kann man sich in den Folgereihen auf das eine oder andere Wiedersehen freuen.

Leigh Bardugo - GrishaVerse (Knaur Fantasy)
(Copyright Cover: Knaur Fantasy / Copyright Foto: Das Bambusblatt)