Unsere Bewertung:

Im Januar 2020 erschien in drei Episoden die Miniserie „Dracula“ als Netflixproduktion auf der gleichnamigen Plattform. Das britische Produktionsunternehmen Hartswood Films gab die Regie an Jonny Campbell, Paul McGuigan und Damon Thomas weiter, während das Drehbuch, nach dem der Hauptdarsteller Claes Bang Bram Stokers Dracula mimte, aus der Feder von Mark Gatiss und Steven Moffat stammt.

Die drei Episoden stellen verschiedene Punkte der Geschichte dar und knüpfen dabei nicht direkt aneinander an, sind allerdings fest miteinander verwoben und bauen dementsprechend aufeinander auf.
So haben wir in der erste Episode die Geschichte des Anwalts Jonathan Harker, der Dracula in dessen Schloss begegnet und das ganze Mysterium ankurbelt.
In der zweiten Geschichte befinden wir uns ein Stückchen weiter in der Zukunft und auf einem Schiff.
In der dritten sind wir dann letztendlich in der Gegenwart angelangt.

Ihr seht es ja schon an der Bewertung oben: Die Serie hat uns Spaß gemacht. Warum? Sie wartet nicht nur mit guten Schauspielern, schönen Szenerien und einem tollen Ton auf, sie nimmt die Figur des Dracula auch nicht einfach hin.
Die Geschichte ist spannend (lediglich nicht sehr tiefgehend), auch wenn es nur drei Folgen sind, die wir schauen können, aber immer wieder stellt sich die Frage: Wer ist Dracula? Warum scheut er das Kreuz? Wieso verbrennt er in der Sonne? Und das mit dem Blutdurst scheint auch nicht so ganz natürlich?!
Während diese Fragen geklärt werden, sehen wir eine Handlung, die sich sehr auf die Charaktere stützt. Roberta und ich lieben sowas ohnehin. Natürlich ist jeder von uns anders, wenn ich also sage, dass uns das gefallen hat, dann muss dir das nicht zusagen, aber für uns ist eine Geschichte nur dann wirklich gut, wenn sie figurenbasiert ist.
Pluspunkt dabei? Der Ekel kommt echt kurz. Nein, keiner von uns beiden ist ein Zuckerpüppchen, das einen Eimer neben sich braucht, wenn es auf dem Bildschirm mal etwas “matschiger” zugeht, das heißt im Umkehrschluss jedoch nicht, dass man es darauf abgesehen haben muss. Wir wissen, manche fühlen sich dadurch sehr stark, weil sie das künstliche Igitt der Filmemacher bevorzugen, wir allerdings finden, dass Jonathans Verwandlung und die Entfernung von Fingernägeln auf spezielle Art auf der ein oder anderen Seite bereits gereicht haben.
Anschließend kann ich allgemein noch einwerfen: Die Bildeffekte sind auch deutlich besser als erwartet!

Bei solch hohen Tönen, wieso geben wir dann nicht die vollen Sterne?
Na ja, charakterbasiert ist die Serie, aber eben nur bei den Hauptcharakteren. Man merkt zwar, dass die BBC Serie Sherlock und Dracula sich teilweise dieselben Mitarbeiter teilen, aber die Länge einer Folge sagt nicht unbedingt aus, ob die Geschichte gut, lang oder kurz abgearbeitet ist. Man kann einen 1000 Seiten Wälzer schreiben und einen gesamten Kosmos darin aufgehen und sterben sehen und dann würden die 1000 Seiten auch nicht genügen.
Demnach sind einem die meisten Figuren dann doch egal und das ist wirklich sehr schade. Zwar werden viele Fragen gestellt, cool, aber die ganze Sache ist dann gefühlte fünf Minuten später geklärt.
Was das betrifft, hätten wir uns wirklich, wirklich mehr gewünscht.

Mein Fazit

Eine Serie, die unglaublich viel Spaß gemacht hat. Wer einen schwächeren Magen hat, hat zwar hier und da vielleicht eine Szene, die nicht so appetitlich ist, die kann man aber gewiss gut mit einem Kissen vor der Nase verbringen und den Rest genießen.
Nur die Nebencharakter- und Storytiefe hätte besser sein können, indem man sich mehr Zeit gelassen hätte. Nicht dass die Folgen kurz wären, doch sie sind eben nur drei an der Anzahl.
Ansonsten eine absolute Empfehlung.


Geschrieben von Judith


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